Gedenktafel zur Deportation jüdischer Familien aus Gera

Vor 70 Jahren begann im  Mai die Deportation der jüdischen Mitbürger aus unserer Stadt. Am 9. Mai 1942 wurden 34 jüdische Mitbürger aus 18 Familien, darunter 6 Kinder, und am 19./20. September 1942 weitere 14 Geraer Bürger in die Massen-Vernichtungslager deportiert.

Erstmals sind rund 140 jüdische Mitbürger aus Gera am 28. Oktober 1938 an die polnisch-deutsche Grenze nach Bentschen transportiert  und abgeschoben worden.

Durch den Geraer Hauptbahnhof sind von 1942 bis 1945 weitere Züge gefahren, die Menschen in die Vernichtungslager während der Zeit des Nationalsozialismus brachten.

Der Jüdisch-deutsche Kulturverein Gera hatte in diesem Jahr am 10. Mai in einer Veranstaltung im Hauptbahnhof Gera dieser Ereignisse gedacht.

 

Am 15.10.12 um 16.00 Uhr möchte der Verein im Gebäude des Hauptbahnhofs Gera eine Gedenktafel aus Anlass dieser Ereignisse enthüllen. Die Gedenktafel trägt die Namen der deportierten Geraer Bürger und soll für immer an die schreckliche Tat der Nationalsozialisten in Gera erinnern.

Der Jüdisch-deutsche Kulturverein organisiert die Veranstaltung im Rahmen seines Projektes „Jüdisches Leben in Gera – gestern und heute“, das im Rahmen des Bundesprogramms „TOLERANZ FÖRDERN – KOMPETENZ STÄRKEN“ gefördert wird.

 

Die Oberbürgermeisterin der Stadt Gera Frau Dr. Viola Hahn wird an der Veranstaltung teilnehmen. Der Rabbiner der Jüdischen Landesgemeinde in Erfurt Konstantin Pal wird der deportierten jüdischen Mitbürger mit einem Gebet gedenken.

Der Jüdisch-deutsche Kulturverein Gera lädt alle Geraer Bürger ein, an der Veranstaltung teilzunehmen.

Anfragen sind unter dem  Tel. 7119082 im Interkulturellen Verein Gera e.V. möglich.

2 thoughts on “Gedenktafel zur Deportation jüdischer Familien aus Gera”

  1. Hallo,
    ich habe heute (11.11.) erst davon erfahren, daß in Gera Ihr Verein existiert.
    Falls Sie auch öffentliche Vereinsversammlungen durchführen, würde ich gern
    einmal daran teilnehmen.

    Gern höre ich von Ihnen. und freundliche Grüße
    Grimmer

  2. Sehr geehrte Damen und Herren

    habe mit grosser Freude und viel Emotion von Ihrer Aktion im Geraer Bahnhof Kenntniss genommen. Als Enkel von Bruno Frank bin ich besonders gerührt, dass mein Grossvater, dank Ihrer Initiative eine gebührende Ehrung erfährt. Ich habe bis heute nicht die nötige Kraft gefunden um mich nach Buchenwald zu begeben. Ihre Aktion hilft mir den benötigten Mut zu finden. Ich werde also 2013 diese Errinnerungsreise planen und selbstverständlich an Ihrer Gedenktafel inne halten und an meinen Grossvater denken!

    Mit besten Grüssen
    Harald FRANK
    70 rue Quincampoix
    F-75003 Paris
    Frankreich

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